Siehe auch:
Inhalt
Mein E-MTB

Mein schönes, gutes 25J altes Rotwild Bio-Bike wurde mir zu anstrengend, um über die hessischen Hügel zu fahren. Deshalb habe ich mir ein E-MTB zugelegt: Ein bequemes vollgefedertes, um die alten Knochen zu schonen, mit gemütlicher Geometrie. Leider sauteuer 2024er Cube STEREO HYBRID 140 HPC SLX 750.
So ein E-MTB ist ein Genuss – ich kann damit auf jeden Berg rauffahren, auf den ich Lust habe und stundenlang über die Hügel in meiner Gegend radeln, und mich dabei nur so sehr anstrengen (mich trainieren), wie es mein Körper zulässt und ich möchte.
Habe bewusst ein Rad von einem Großserienhersteller gewählt, mit einem weitverbreiteten Motor von Bosch und guten Komponenten von Shimano. Ich erwarte mir davon gute Verfügbarkeit von Ersatzteilen sowie mit dem Rad und den Komponenten erfahrene Mechaniker und gute Infos im Web.
Ein Nikolai mit Pinion GMU hätte mich auch gejuckt. Das kostet aber nicht nur doppelt so viel und ist 1,5 kg schwerer, ich bin mir auch der Wartungsvorteile des Riemens gegenüber Kette nicht so sicher: Ist der Riemen doch mal defekt, muss einer in passender Länge besorgt werden, Ketten bekommt man überall und hier meine prima Lösung zur Kettenpflege.
Der Berater bei Bikes’n Boards in Butzbach hat mir ein für meine Grösse und Fahrprofil perfekt passendes Rad verkauft und eingestellt. Das Rad ist angenehm leise, es knarzt und klappert nichts – bis auf ein Tackern vorn, beim Bremsen auf Abfahrten – ich vermute aufgrund von Gabelflattern, als Folge meines hohen Fahrergewichts. Den Bosch Gen4 Motor finde ich leise genug und von seinem häufig kritisierten Klappern höre ich auch auf holprigen Abfahrten nichts. Höre auch kein Kettenpeitschen – fahre mit angezogenem Schaltwerk-Stabilisator (Shadow RD+). Natürlich summen die grobstolligen Reifen auf Asphalt, aber darauf fahre ich selten. Zur Beseitigung von pulsenden Abrollgeräuschen habe ich Ventilkontermuttern montiert – aber vielleicht ist das mit dem etwas höheren Reifendruck, den ich jetzt fahre, nicht mehr nötig (eigentlich sind diese Muttern ja bei aufgepumptem Reifen ohne Funktion und können höchstens zu Ventilabrissen führen und mit Click Valve sind sie auch beim Aufpumpen von leeren Schläuchen überflüssig).
Mein Rad wiegt fahrbereit (inkl. Faltschloss, Pedale, Stuby Lenkerhörnchen, Mudguards und Handy samt Halterung) 26Kg. Das ist zum Rumheben recht schwer, stört mich beim Fahren aber nicht. Gesamtgewicht mit Gepäck und mir 140Kg. Das ist etwas über dem zugelassenen Systemgewicht von 135Kg – bei meinem eher moderaten Fahrstil halte ich das für vertretbar.

Ergnomie
Sattel Acid VENEC E-MTB Sattel (bis 140Kg Tragfähigkeit!)
Hatte zuerst einen SQLab Sattel 610 – Ergolux Active, aber der gab seitlich mit meinen 105Kg sehr nach und das war nicht gut für meine vorgeschädigte Hüfte und nervte mich mit wackeligem Gefühl auf Trails. Jetzt habe ich einen Acid VENEC E-MTB Sattel (bis 140Kg Tragfähigkeit!). Das ist für mich der beste Sattel, welchen ich je hatte: Fahre meist so 2,5h und mir tut nichts weh und schläft nichts ein!
Um beim Rumbasteln eine mal für gut befundene Sattelneigung leicht wiederherstellen zu können, lässt sich diese mit der Bubble Level App messen.

Übrigens: Besonders weiche Sättel sind nur etwa 30 Minuten lang bequem. Auf längeren Fahrten sitzen sie sich durch – härtere Sättel sind dann deutlich besser
Lenker und Vorbau
- Höherer Vorbau: 35° hoch, 70 mm lang. Durch die 10 mm grössere Länge ist der Reach gleich geblieben, kann man mit dem Vorbau-Rechner ermittlen.
- Höherer Lenker mit mehr Backsweep: SQlab 3OX (*) 780 mm breit, 45 mm hoch, 12° Backsweep. Mit 12° Backsweep stehen meine Handgelenke gerader.
Trotz höherem Vorbau und Lenker ist mein Vorderrad nicht zu leicht – komme selbst sehr steile, holprige Trails gut hoch. - Durch höheren Lenker und Vorbau überstreckt mein Genick nicht nach hinten (meine HWS-Bandscheiben sind degeneriert) und ich kann bequem durch die Gegend gucken.
Griffe: SQlab Griffe 711 Stuby (*) mit Hörnchen (outer barends) für Abwechslung bei der Griffposition.Die Hörnchen sind etwas hart für meinen Anwendungsbereich.
Mit. Leicht zu montieren, weil mit Schraubklemmung.

Pedale: Crank Brothers Stamp 1 Gen 2 Flat Pedale (*)
Kunststoffpedale mit gutem Preis / Leistung / Gewicht Verhältnis. Die grossen passen gut für meine MTB Schuhe in Grösse 48. Darauf achten, die Gen 2 zu wählen – die Gen 1 waren nicht konkav und man stand auf der Achse.
Ersatz PINs sind schwer zu besorgen. Es sind zwar normale Gewindestifte (Madenschrauben) M3 mit 2er Innensechskant und rundem Kopf, 4Stk 23 mm lang, 6 Stk 25 mm lang. Aber in 23 mm sind diese nirgendwo zu finden. Bike Shops können PIN Sets bestellen bei Crankbrothers Distributer Cosmic Sports
TRACTION PIN 23MM SILVER: SKU 99963
TRACTION PIN 25MM SILVER: SKU 99964
Cockpit-Konfiguration

- Bremsgriffe nach innen verschoben für bessere 1-Finger-Bedienung.
- Bin davon abgekommen, meine Bremshel ziemlich steil nach unten zu stellen – in Verlängerung der Unterarme. Bei Drops sind die Handgelenke damit zu weit nach unten gebogen und beim Tourenfahren passt es nicht so gut zu meinen ergonomischen Stuby-Griffen mit Handballenauflage. Laut Roxy’s Ride sind 20° bis 40° optimal.: MTB Body Position Explained Like Never Before 🤓 – YouTube
Messen lassen sich Neigungen gut mit der Bubble Level App. - Remote-Hebel für Dropperpost nach aussen versetzt, damit sich der Moduswahlschalter der Bosch LED Remote besser (senkrecht) positionieren lässt.
- Kleines Rückspiegelchen ZEFAL SPY 15 Rückspiegel(*) montiert. Am MTB will man ja nix Abstehendes. Vor dem Abbiegen schaue ich weiter zur Sicherheit lieber über die Schulter, aber zum Beobachten des Verkehrs hinter mir, ohne meine degenerierten HWS-Bandscheiben zu belasten, reicht das Ding gut.
- Klingel Knog Oi Luxe(*) montiert.
Die Version Luxe hat einen Klöppel aus Metall. Der Plastik-Klöppel der Classic leierte nach seltener Nutzung aus. - BOSCH SmartphoneGrip (*) mit extra Einarm-Halter
damit ich gleichzeitig das KIOX nutzen kann
und USB-C Ladekabel CYCPLUS Akku-Minipumpe(*) .
Mein Pixel 9a(*) lädt kabellos über den SmartphoneGrip
Handy hält sicher auch in sehr holprigem Gelände und lässt sich komfortabel einsetzen und entnehmen (z.B. zum Fotos machen). Vertikale Ausrichtung des Handys wäre mir lieber – es gibt einen Vertikal-Adapter.
Umbauten
- Federgabel RockShox Lyrik Ultimate mit Charger 3.1 RC2 (*)
FS-LYRK-ULT-D2
Die serienmäßige Fox 34 Float Rhythm war mit meinen 140Kg Gesamtgewicht überfordert. Sie flatterte und klapperte beim Bremsen und war mir zu störrisch gegen Trail Stutter. Das übertriebene Flattern ist mit der Lyrik weg, aber die fühlt sich auch nicht weniger störrisch an – hatte mir von den beworbenen Buttercups mehr versprochen. - Steckachse mit Klemmhebel RockShox Maxle Ultimate Boost 15×110 mm
Mit Hebel treffe ich unterwegs, ohne Drehmomentschlüssel, das vorgeschriebene Drehmoment eher als mit Inbusschlüssel. Ausbau des Vorderrades für Autotransport ist bequemer, - SKS Flap Guard (*)
Kurzer Schmutzfänger für vorne. Aktuell habe ich nicht vor, geplant durch allzu Matschiges zu fahren. Deshalb nur ein Schmutzfänger vorne. Dieses Modell liegt nicht nur hinter der Gabel über dem Reifen, sondern auch vorne. Das reicht, um Augen, Brille oder Visier vor Dreck zu schützen.
Tipps
Proviant
Ich fahre nur selten mit Trinkblase. Die sind zwar praktisch zum Trinken während der Fahrt. Aber umständlich zu reinigen und im Rucksack zu verstauen. Meist stecke ich mir eine billige Trinkflasche in die Seitentasche des Rucksacks. Zum Trinken bleibe ich stehen, habe ja Zeit. An die Flasche komme ich leicht, ohne den Rucksack abzunehmen. In Blasen und Flasche kommt bei mir nur pures Wasser aus dem Wasserhahn.
Weil ich keine süßen Snack-Riegel mag, habe ich eine Box mit Wurst, Käse und getrockneten Aprikosen dabei. Und eine Trinkblase mit Wasser im Rucksack.

Für den Fall, dass ich unterwegs mal am „Verhungern“ bin – ist mir früher mal durch Verfahren passiert –, habe ich als Notvorrat zwei süße Riegel dabei.
Fahrtipps
Viele treten m.E. mit zu schweren Gängen, das ist schlecht für den Körper, die Antriebskomponenten und den Akkuverbrauch. Ich fahre mit einer Kadenz um die 70. Mit leichten Gängen und lockerem Treten bei angemessener Kadenz fährt es sich selbst auf langen Bergaufpassagen fast genauso leicht wie im Flachen – nur etwas Kühlung mangels Fahrtwind fehlt.
Kettenschaltungen sollte man möglichst selten unter Last schalten. Also beim Schalten Druck vom Pedal nehmen. Mein Rad schaltet am besten mit dem Nachlauf der Bosch Modi eMTB und eMTB+. Wenn nötig, kann man aber natürlich auch mal unter Volllast schalten.
Vorsicht! Nie in spitzem Winkel über Äste, Teernähte, Straßenbahnschienen oder Bordsteine fahren. Selbst an dünnen, in Fahrtrichtung liegenden Ästchen fädelt beim Dranfahren leicht das Vorderrad ein und man legt sich ab. Über querliegende Äste (viel dickere als im Foto) kann man locker drüberrollen – für Anfänger sollten diese aber nicht dicker als die Bodenfreiheit des Kettenblatts sein.


Meinen Sattel fahre ich via Dropper-Post nicht nur beim Fahren im Stehen runter, sondern auch vor Stellen, bei denen ich vielleicht mit einem Fuß auf den Boden muss – meine vorgeschädigte Hüfte mag keine seitlichen Ausfallschritte.
Es empfiehlt sich, vorausschauend zu schalten. Nicht nur rechtzeitig vor Steigungen oder schwierigem Gelände, sondern auch vor Abfahrten. Bleibt man auf Abfahrten im leichten Gang der Auffahrt, tritt man bei Bedarf leicht ins Leere.
Bei Roxy gibts gute Tipps
- (120) Roxy’s Ride & Inspire – Roxybike.Online – YouTube
- MTB-Fahrtechnik On Point! | Geländestufen fahren & Drops abrollen mit dem Mountainbike (youtube.com)
[ *) Dieser Post enthält Affiliate-Links. Das kostet dich nichts, bringt mir aber etwas Einkünfte.]
Leave a Reply